Im Zusammenhang mit der 700 Jahrfeier der Eidgenossenschaft hat der Kanton Luzern Projekte unter dem Namen "Luzern - Lebensraum für die Zukunft" unterstützt. Die Gemeinde Schötz hat im Auftrag des Kantons und mit dessen finanzieller Unterstützung das Projekt "Weg am Wasser" verwirklicht. Im Jahre 2020 wurde das Projekt fachlich und inhaltlich komplett erneuert.
Dieses Projekt ist ein Beitrag für die Erhaltung der Natur und soll der Bevölkerung, ganz besonders der Jugend, dazu dienen, die Aufgaben eines Fliessgewässers besser kennenzulernen.
Mit den nachstehenden Erläuterungen soll am Beispiel der Wigger gezeigt werden, wie vielfältig und artenreich ein Bach sein kann. Das Leben verschiedener Lebewesen wie Fische, Vögel, Reptilien und Insekten wird kurz aufgezeigt.
Der Projektführer "Weg am Wasser" kann im Broschürenformat bei der Gemeindekanzlei Schötz kostenlos bezogen werden.
Felsbrocken, die während der Eiszeit auf dem Gletscher transportiert wurden, heissen Findlinge. Vor rund 20 000 Jahren brachte der Reussgletscher die Findlinge, die vor dir liegen, aus dem Gebiet des Vierwaldstättersees zu uns.
Während der Eiszeit wärst du jetzt unter einem dicken Eismantel. Weiter als bis in die Region Nebikon/Schötz ist der Reussgletscher während der letzten Eiszeit allerdings nie vorgestossen.
Findlinge sind nicht die einzigen Zeugen des Reussgletschers in unserer Gegend. Du wirst entlang des „Weg am Wasser“ noch andere Gletscherspuren sehen. Wie vielerorts im Mittelland haben die eiszeitlichen Gletscher auch unsere Landschaft weitgehend gestaltet.
Bildquelle: Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BAT190046)
Bildquelle: © 2019, Geoinformation Kanton Luzern
Die verschiedenen Fischarten stellen unterschiedliche Ansprüche an ein Gewässer. So leben in einem klaren Gebirgsbach ganz andere Arten als in einem trüben Tieflandfluss. Die Fliessgewässer werden in verschiedene Fischregionen eingeteilt, die sich hinsichtlich der Gewässereigenschaften (v.a. Strömungs-geschwindigkeit und Wassertemperatur) unterscheiden. Jede dieser Fischregionen wird nach der Leitfischart benannt, die dort bevorzugt vorkommt.
Bäche mit kaltem, sauerstoffreichem Wasser und nur geringen Temperaturschwankungen bilden die Forellenregion. Ihre Strömung ist sehr stark. Es kommen hier neben Bachforellen auch Groppen und Schmerlen (Bartgrundel) vor.
Bildquelle: © Michel Roggo, roggo.ch
Bildquelle: © Michel Roggo, roggo.ch
Es sind klare, schnell fliessende, sauerstoffreiche und kühle grössere Bäche und Flüsse. Die Temperaturschwankungen sind gering. Hier leben vor allem Äschen, Bachforellen und Nasen.
Die Gewässer sind sauerstoffreich, haben aber nur noch eine mässige Strömung. Das Wasser ist im Winter kalt und im Sommer angenehm kühl. Die wichtigsten Fischarten sind Flussbarben, Alet und Nasen.
Bildquelle: © Michel Roggo, roggo.ch
Bildquelle: © Michel Roggo, roggo.ch
Es sind Gewässer mit grossen Temperaturschwankungen, üppiger Wasservegetation und geringer Strömung. Der Sauerstoffgehalt ist mässig bis gering. Hier leben vor allem Brachsen und Schleien.
Anfang September spüren die Bachforellen den Fortpflanzungstrieb. Jetzt suchen sie geeignete, das heisst kiesige, gutdurchströmte Stellen für ihre Laichgruben. Um diese Stellen zu finden, können Bachforellen flussaufwärts und in Seitenbäche wandern. Damit Kiesbänke mit den geeigneten Korngrössen (nuss- bis faustgross) entstehen, sind unterschiedliche Strömungen im Gewässerquerschnitt notwendig. Heute wird im Interesse der Fischerei bei Gewässerkorrekturen darauf geachtet, dass Verbauungen vor Hochwasser schützen und eine Strömungsvielfalt erreicht wird.
Ablauf der natürlichen Fortpflanzung
Im Oktober und November können auf der Gewässersohle helle Stellen mit sauberem Kies beobachtet werden. Hier haben die Bachforellen ihre Laichgruben ausgehoben. Ein Weibchen, je nach Grösse, legt ca. 500 bis 1000 Eier in das Kiesbett. Nach der Besamung durch das Männchen werden die Eier zugedeckt und ihrem Schicksal überlassen.
Um die natürliche Bestandesbildung zu ergänzen, werden mit einer speziellen Fangbewilligung fortpflanzungsbereite Elterntiere gefangen. Die den Fischen entnommenen Eier werden in Fischzuchtanlagen künstlich erbrütet. Die Jungfische werden im Frühling in die Bäche eingesetzt.
Wem gehören die Fische?
Die Fische sind herrenloses Gut. Der Staat besitzt das Recht, Fische zu fangen. Durch die Verpachtung von 124 Fliessgewässerstrecken, sogenannten Fischereirevieren, gibt der Kanton Luzern das Recht für den Fang der Fische, gegen Pachtzins, an Einzelpersonen oder Pachtgesellschaften. Die Fischereireviere werden jeweils für acht Jahre verpachtet.
Der bis zu einem Meter lange Biber kann 20 - 30 kg schwer werden. Sein wohl auffallendstes Merkmal ist der platte Schwanz. Dieser besteht aus Horn, wie die menschlichen Fingernägel. Im Schwanz speichert er Fett für den Winter und beim Schwimmen dient er dem Biber als Ruder. Bei Gefahr schlägt er damit auf das Wasser und warnt so die anderen Familienmitglieder. Dann taucht er ab und kann bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben. Normalerweise sind es jedoch nur zwei bis drei Minuten. Das Weibchen bekommt zwischen April und Juni zwei bis vier Junge.
Biber graben Erdbauten in die Uferböschung, wenn das Ufer genügend hoch ist, dass sich darin der Wohnkessel anlegen lässt. Ist das Ufer flach, baut er aus Ästen eine Burg. Der Eingang zum Bau liegt immer geschützt unter Wasser.
Biber sind nachtaktiv. Während des Tages ist die ganze Familie im Bau und schläft. In der Dämmerung verlassen sie ihre Behausung und gehen auf Nahrungssuche. Der Biber ist Vegetarier. Er frisst vor allem Sträucher, Kräuter, Blätter, Knospen und besonders gerne Zweige von Weichhölzern wie Weiden und Pappeln. Mit seinen scharfen Vorderzähnen nagt er Zweige oder die Rinde von Bäumen ab, die er anschliessend verzehrt. Beobachte entlang der Wigger, ob du angenagte Bäume oder Sträucher entdeckst.
Bildquelle: © Ueli Bieri, kunstundbieri, Madiswil
Der Mensch hat dem Biber seit Jahrhunderten nachgestellt. Schwer geschadet haben ihm die Katholiken. Im Jahre 590 verbot nämlich der damalige Papst den Gläubigen während der Fastenzeit das Fleisch von warmblütigen Tieren zu essen. So blieben fast nur noch Fische auf dem Speisezettel übrig. Leute, die gerne auch einmal etwas anderes essen wollten, behaupteten nun, der Biber sei auch ein Fisch. Schliesslich lebe er im Wasser und sein Schwanz sehe aus wie eine Flosse. Das Konzil zu Konstanz (1414 bis 1418) erklärte den Biber dann zum Fisch. Ab dieser Zeit wurde er in der Fastenzeit intensiv bejagt und gerne verspiesen.
So erstaunt es nicht, dass er in der Schweiz am Anfang des 19. Jahrhunderts ausgerottet war. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in Europa und Asien nur noch rund 1000 Biber. Dann wurden Tierschützer aktiv. In der Schweiz setzten sie 1956 die ersten Biber an der Versoix im Kanton Genf aus. Bis 1977 kamen weitere 141 Tiere an rund 30 Stellen dazu. 1968/69 wurden auch in unserer Gegend Biber ausgesetzt. Man liess an der Suhre sieben Tiere aus Norwegen frei.
2006 wurden die ersten Biberspuren an der Wigger zwischen Reiden und Dagmersellen entdeckt. Seither sieht man dort immer wieder frische Nagestellen. Hin und wieder durchstreifen einzelne Biber das Wiggertal und seine Zuflüsse. Spuren fand man auch im Wauwilermoos und an der Rot bei Ettiswil. Bei der Ronmühle (Schötz) wurde sogar ein Biber gesehen. Bei Alberswil wurde ein überfahrenes Tier gefunden. 2015 lebten wieder rund 2800 Biber in der Schweiz.
Biber leben vor allem an den grossen Mittellandflüssen. In den letzten Jahren haben sie aber zunehmend auch die kleineren Seitenbäche besiedelt. Sie sind viel anpassungsfähiger, als lange angenommen wurde. So leben sie heute nicht mehr nur in unberührten Auengebieten, sondern zunehmend auch in vollkommen begradigten und verbauten Entwässerungsgräben und Bächen im Landwirtschaftsgebiet. Das führt unweigerlich zu Konfliktsituationen, wenn Biber Obstbäume oder Zierbäume entlang von Gewässern annagen. Die untergrabenen Dämme können einstürzen oder werden wasserdurchlässig.
Bildquelle: © Schweizerische Biberfachstelle SZKF / CSCF
Seit 1962 ist der Biber in der Schweiz geschützt. Todesursache Nummer 1 in unserem Land ist der Verkehrstod. Jeweils die Hälfte der rund 60 tot aufgefunden Biber pro Jahr sind dem Strassenverkehr zum Opfer gefallen. Dies hat vor allem zwei Gründe. Einerseits müssen die Biber auf ihren Wanderungen zur Umgehung von Kraftwerken oder künstlichen Schwellen im Fliessgewässer oft stark befahrene Strassen überqueren. Solche müssen sie auch überqueren bei der Nahrungssuche in den landwirtschaftlichen Kulturen (Zuckerrüben, Mais oder Getreide). Will man diese Kulturen schützen, müssen sie mindestens einen Abstand von 50 m zum Gewässer haben. Wachsen genug Sträucher und Bäume entlang der Gewässer, kommt es zu weniger Problemen.
Die Biberfachstelle ist eine Beratungs- und Koordinationsstelle für Biberfragen des Bundesamtes für Umwelt BAFU.
Kontakt : Biberfachstelle, UniMail - Bâtiment G, Bellevaux 51, 2000 Neuenburg, Tel: 032 718 36 05, christof.angst@unine.ch
Entlang unserer Flüsse und Bäche wuchsen früher ausgedehnte Auenwälder. Im flachen und feuchten Uferbereich bestand der Wald vor allem aus Weiden, Erlen und Pappeln. An weniger häufig überschwemmten Stellen war er wesentlich artenreicher. Zusätzlich wuchsen dort noch Stieleichen, Eschen, Ulmen und Traubenkirschen.
Bildquelle: © J.-D. Godet, Hinterkappelen
Bei der Verbauung der Wigger holzte man die natürlichen Auenwälder ab und legte steile Ufer zum Schutz gegen Überschwemmungen an.
In den letzten Jahren wurden die Bachufer wieder etwas abgeflacht und so dem Gewässer mehr Platz zugestanden. Dies geschah einerseits aus ökologischen Gründen. Anderseits war es aber auch ein weiteres Ziel, den Gewässerquerschnitt zu vergrössern und damit dank einer grösseren Durchflussmenge Überschwemmungen zu verhindern.
Nach den Bauarbeiten an der Wigger pflanzte man an den Bachböschungen wieder Sträucher und Bäume. Heute begleitet wieder fast durchgehend ein Ufergehölz die Wigger. Die Artenzusammensetzung und die Verteilung der Arten sind allerdings willkürlich. An den flachen Ufern kann aber das Gehölz ähnlich aussehen wie im natürlichen Auenwald. Auf weiten Strecken liegen feuchte Stellen (Böschungsfuss) und trockene Stellen (Böschungskante) immer noch auf engstem Raum zusammen.
Bildquelle: © Max Renggli, Schötz
Die Weide ist entlang der Wigger die häufigste Baum- oder Strauchart, weil sie der gewaltigen Kraft der Hochwasserfluten am besten gewachsen ist. Wenn du versuchst, einen Weidenast zu brechen, wirst du erstaunt sein, wie schwierig das ist. Umgekehrt ist er aber sehr leicht zu biegen. Elastizität, Biegsamkeit und Bruchfestigkeit sind für die Weide am Bachufer überlebenswichtig. Weil die meisten anderen Sträucher diese Eigenschaften weniger besitzen, kommen so viele Weiden entlang von Bächen vor.
Die Häufigkeit hat aber noch einen anderen Grund. Am Ende der Bachverbauung muss das Ufer so schnell wie möglich wieder gefestigt werden. Am schnellsten gelingt das mit Weiden. Ihr Ausschlagevermögen ist ausserordentlich gross. Es genügt, junge Triebe oder ein Aststück in den Boden zu stecken.
In der Schweiz gibt es über 30 Weidenarten. Wir erkennen sie gut an ihren Blüten, den Weidenkätzchen.
Im Ufergehölz leben viele Vogelarten. Die verschiedenartigen Strukturen bieten ihnen gute Möglichkeiten für den Nestbau und für viele Arten ist im Ufergehölz der Tisch reichlich gedeckt. Die Körnerfresser holen Samen von verschiedenen Kräutern und Sträuchern. Die Insektenfresser lauern auf Insekten, die durch die Blumen und blühenden Sträucher angelockt werden.
Viele unterschiedliche Singvögel beglücken uns mit ihrem Gesang. Erkennst du die Vögel an ihrem Gesang? Wenn du etwas Nachhilfeunterricht beim Erkennen der Vögel möchtest, kannst du auf der Datenbank der Vogelwarte Sempach viele unterschiedliche Vögel in Bild und Ton erforschen.
Bildquellen Gartengrasmücke und Mönchsgrasmücke: © Marcel Burkhardt, ornifoto.ch bzw. Beat Rüegger, ornifoto.ch
Restliche Bildquellen: © Max Renggli, Schötz
Die Schweizerische Vogelwarte Sempach ist eine gemeinnützige Stiftung für Vogelkunde und Vogelschutz.
Kontakt : Schweizerische Vogelwarte, Seerose 1, 6204 Sempach, Tel: 041 462 97 00
Entlang der Wigger hörst du im Frühling oft ein hohes und feines ‘zi zi zi zi diiiiiiihhh‘. Das ist der Gesang des Goldammer-Männchens. Damit lockt es ein Weibchen an und markiert gleichzeitig sein Revier. Die Goldammer ist ein typischer Brutvogel in guten Hecken. Ihre Nahrung sucht sie auf dem offenen Feld. Erwachsene Goldammern ernähren sich vor allem von Sämereien. Die Jungen bekommen – wie bei allen körnerfressenden Vögeln – ihre eiweisshaltige Nahrung von Insekten. Im intensiv genutzten Kulturland finden die Goldammern oft nicht ausreichend Nahrung. Sie sind deshalb auf ungenutzte Stellen auf Wegen und an Strassenrändern angewiesen, wo verschiedene Kräuter wachsen.
Bildquelle: © Max Renggli, Schötz
Waldohreule, Mäusebussard, Rotmilan und Turmfalke ernähren sich hauptsächlich von Mäusen. Diese Mäusejäger nutzen die hohen Bäume im Ufergehölz als Sitzwarte in der sonst baumlosen Kulturlandschaft. Von hier aus erspähen sie ihre Beute in den Wiesen und Äckern. Sind genügend grosse Bäume in einer Hecke vorhanden, bauen diese Greifvögel im Ufergehölz sogar ihre Horste.
Bussarde (mit abgerundetem Schwanz) und Milane (mit Gabelschwanz) sind etwa gleich gross. Du siehst sie oft in der Luft kreisen. Mit ausgebreiteten Flügeln lassen sie sich von warmen Aufwinden in die Höhe heben. Sie erspähen ihre Beute von einer Warte aus oder suchen sie im Tiefflug.
Bildquelle: © Max Renggli, Schötz
Wenn der Turmfalke intensiv mit den Flügeln schlägt, bekommt man den Eindruck, er bleibe in der Luft stehen. Dies nennt man "rütteln". Auf diese Art hält er Ausschau nach einer Beute, die er sich dann im Sturzflug holt. Das Männchen hat einen grauen Schwanz mit einer schwarzen Endbinde. Der Schwanz des Weibchens und der Jungvögel ist braun und dunkel gebändert.
Bildquelle: © Max Renggli, Schötz
Bildquelle: © Max Renggli, Schötz
Eulen und Käuze schlafen am Tag und gehen nachts auf Beutefang. Mit ihren Ohren können sie ihre Beute lokalisieren und dann fangen.
Das Ufergehölz ist eine spezielle Art Hecke. Wenn es seine vielfältigen Funktionen in der Natur erfüllen soll, muss es auch wie eine Hecke fachgerecht gepflegt werden. Eine Heckenschutzverordnung unterstreicht die grosse Bedeutung dieses Lebensraumes für die Natur.
Wertvolle Hecken sind:
> struktur- und artenreich. Besonders häufig sind Dornen- und Beerensträucher.
> im Innern dicht. Man sieht nicht durch die Hecke hindurch. Die Tiere finden darin gute Deckung und ideale Neststandorte.
> von einem Krautsaum begleitet, der mindestens drei Meter breit ist. Er wird nicht gedüngt und nur wenig genutzt. Ein solcher Saum ist für die Tiere und Pflanzen sehr wertvoll.
So sieht die fachgerechte Heckenpflege aus:
> Die Pflegeeingriffe erfolgen periodisch (höchstens alle 3 Jahre) und schonend.
> Die Pflege erfolgt etappenweise. Idealerweise werden nur kurze Abschnitte (< 50 m) und maximal ein Drittel einer Hecke aufs Mal geschnitten.
> Man darf nie alle Bäume und Sträucher gleichzeitig entfernen.
> Schnellwachsende Arten wie Haseln, Erlen, Eschen und Weiden werden auf den Stock gesetzt (d.h. oberhalb der Stammbasis abgesägt).
> Dornsträucher und langsam wachsende Straucharten werden geschont.
> Alte Bäume bleiben erhalten, vor allem Eichen, ebenfalls Bäume mit Spechthöhlen.
> Wenn möglich werden die umgefallenen Bäume liegen gelassen.
> Offene Abschnitte lockern die Hecke auf und sind Sonnenplätze für Insekten und Reptilien.
> Damit sich der Heckensaum gut entwickeln kann, werden die Heckenseiten zurückgeschnitten. Die Hecke weist aber immer mindestens drei Meter Breite auf.
> Asthaufen, Steinhaufen und Kletterpflanzen (z.B. Hopfen, Efeu) bieten den Tieren Unterschlupf.
Offene Stellen
Heckenpflanzaktionen entlang von Bächen sind nicht überall sinnvoll. Böschungsabschnitte ohne Bäume und Sträucher sind beispielsweise notwendig für wärmeliebende Tierarten wie Insekten und Reptilien.
Typische Vogelarten der Hecken
Goldammer, Neuntöter und Dorngrasmücke sind drei Vogelarten, die speziell auf Hecken angewiesen sind. Sie bevorzugen vielfältige, dornstrauchreiche Hecken. Ganz entscheidend ist auch die Heckenumgebung. Eine Hecke ist für sie nur geeignet, wenn wenig genutzte Flächen (z.B. Magerwiesen, offene Böschungen) in der Hecke oder in deren Nähe vorkommen und ein breiter Krautsaum vorhanden ist.
Dorngrasmücke Bildquelle: © Marcel Burkhardt, ornifoto.ch bzw. Beat Rüegger, ornifoto.ch
Restliche Bildquellen: © Max Renggli, Schötz
Pflanzen (=Produzent)
Pflanzenfresser (Konsument 1. Ordnung)
Tierfresser (Konsument 2. Ordnung)
Tierfresser (Endkonsument)
Produzenten
Alle grünen Pflanzen sind die Produzenten. Sie stellen aus Sonnenlicht und Kohlendioxid (CO2) Kohlenhydrate (Zucker, Stärke) her. Die grünen Pflanzen sind die Basis für alles Leben auf der Erde. Ohne sie ist kein Leben möglich. Tiere und Menschen sind hingegen nicht unbedingt notwendig!
Konsumenten
Alle Tiere und der Mensch ernähren sich von Pflanzen oder anderen Tieren. Jede Nahrungskette beginnt mit einer grünen Pflanze. Das folgende Glied ist immer ein Pflanzenfresser (Konsument 1. Ordnung). Von diesen ernähren sich die Tierfresser (Konsumenten 2. Ordnung), die man früher oft als „Räuber“ bezeichnete (Raubtiere, Raubvögel, etc.).
Reduzenten
Alle Lebewesen sterben früher oder später. Dann braucht es Pilze und Bakterien, welche die Toten in ihre kleinsten Teile zerlegen. Davon ernähren sich wieder die Pflanzen und der Kreis ist geschlossen.
Schaue unsere Nahrungskette nochmals an. Sie besteht aus fünf Gliedern. In der Natur kommen ganz verschiedene Varianten von Nahrungsketten vor. Sie können kürzer oder länger sein. Bei der kürzest möglichen Nahrungskette besteht diese nur aus zwei Gliedern. Dann ernährt sich der Endkonsument vegetarisch.
Die Kette kann man auch als Pyramide/Dreieck darstellen. Bei dieser Form der Darstellung erkennst du zwei wichtige Gesetzmässigkeiten in der Natur: die Individuenzahlen der Tierarten und deren Biomasse. Beide Aspekte gehören zu den Grundlagen für das Verständnis des Lebens auf der Erde.
Erkenntnisse zur Individuenzahl
Weil sich die Tiere jeweils von der darunterliegenden Stufe ernähren, gibt es nach oben immer weniger Individuen. Folglich können beispielsweise in einem Bach nicht mehr Forellen leben als Köcherfliegenlarven. Von den Tierarten der obersten Etage (Endkonsument) gibt es folglich immer nur wenige Individuen. Meistens sind diese Endkonsumenten grosse Tiere. Sie können nur überleben, wenn auf den unteren Stufen genügend Nahrung vorhanden ist. Es kann also nie „zu viele“ Endkonsumenten geben. Dieses Gesetz gilt für alle Tiere, die am Ende einer Nahrungskette stehen. So ist es unmöglich, dass es einmal „zu viele“ Adler, Graureiher, Eulen, Luchse, Wölfe oder Löwen gibt.
Erkenntnisse zur Biomasse
Bei der Nahrungspyramide wird die Biomasse (Gewicht der Tiere oder Pflanzen) an die nächst höhere Stufe weitergegeben. Von Stufe zu Stufe aufwärts nimmt die Biomasse etwa auf 1/10 ab.
Beispiel: Hat eine Forelle ein Gewicht von 100g, muss sie dafür mindestens ein Kilogramm Kleinfische fressen. Damit 1 kg Kleinfische im Bach leben können, müssen diese 10 kg räuberische Wirbellose fressen. Diese wiederum brauchen 100 kg pflanzenfressende Wirbellose. Am Schluss stellen wir fest, dass es 1000 kg oder eine Tonne Algen/Grüne Pflanzen braucht, damit eine Forelle 100 g schwer wird.
Auch der Mensch steht am Ende einer Nahrungskette. Überlege, was das in der Nahrungspyramide heisst.
Ein Mensch ernährt sich vegetarisch. Dazu braucht es eine bestimmte Fläche Land.
Ein anderer Mensch isst Fleisch. Wieviel Land braucht es, wenn sich das Tier (Rind, Schwein) von Pflanzen ernährt?
Je grösser die Strömung, desto schwerere Objekte vermag das Wasser mitzureissen. Die Kleinlebewesen (man nennt sie auch Wirbellose) müssen sich gegen dieses Wegschwemmen wehren und schützen. Dazu haben die Tiere ganz unterschiedliche Strategien entwickelt:
Eine Auswahl an Wirbellosen kannst du nebenan anklicken.
Bildquelle: von Engelhardt, Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? © 2015 Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart
Du weisst bereits, dass entlang der Wigger auch offene Stellen ohne Bäume und Sträucher für viele Tierarten notwendig sind. Leider gibt es viel zu wenig davon. Im Rahmen eines Förderprojektes für die Zauneidechse wurden im Jahre 2019 für diese Tiere kleine Abschnitte entbuscht. Da solche Flächen landwirtschaftlich nicht genutzt werden, finden darin auch viele andere Tier- und Pflanzenarten der Wiesen einen Rückzugsort und Lebensraum. Selten gewordene Tier- und Pflanzenarten können sich an der Wiggerböschung mit der Zeit wieder vermehren und ausbreiten.
Sind Natur und Pflegemassnahmen nicht ein Gegensatz? Kann man die Natur nicht einfach sich selbst überlassen? Leider nicht. Selbst die meisten Naturschutzgebiete muss man pflegen. Warum? Ohne Menschen sorgten früher Überschwemmungen, Lawinenniedergänge, Erdrutsche und andere Naturereignisse dafür, dass immer wieder neue natürliche Lebensräume entstanden. Der Mensch verhinderte dann zu seinem Schutz nach Möglichkeit diese frühere Dynamik der Natur durch Bachbegradigungen, Kanalisierung, Lawinenverbauungen, etc. Mit Pflegemassnahmen kann man beispielsweise die noch bestehenden offenen natürlichen Flächen am Wiggerufer erhalten. Um ein Gebiet richtig zu pflegen, muss man zuerst festlegen, welche Tiere und Pflanzen man dort erhalten und fördern will. Deshalb kann die Pflege eines Gebietes ganz unterschiedlich ausfallen. Während man beispielsweise an einem Ort Bäume und Sträucher zur Aufwertung pflanzt, muss man sie an einem anderen Ort fällen oder ausreissen, um das gesteckte Naturschutzziel zu erreichen. Es gibt aber schon Naturschutzgebiete, die man sich selbst überlassen kann. Dazu müssen sie einfach sehr gross sein, wie beispielsweise der Schweizerische Nationalpark im Engadin.
Das Ziel dieser Pflege ist hier die Erhaltung der offenen Flächen. Bleibt eine Pflege aus, überwachsen diese Stellen schnell mit Bäumen und Sträuchern. Vielen Zielarten (Arten, die man hier fördern will) entspricht dann der Lebensraum nicht mehr und sie verschwinden.
Schonende Pflege der offenen Flächen heisst:
Vergleiche den Artenreichtum der offenen Stellen an der Böschung mit einer gewöhnlichen, intensiv genutzten Graswiese im Kulturland hinter dir.
Intensiv genutzte Wiesen werden stark gedüngt und häufig geschnitten. Unter den Pflanzenarten herrscht ein Konkurrenzkampf. Es überleben bei starker Düngung nur wenige Arten, diese aber umso üppiger. Dies ist das Ziel des Bauern für die Nahrung seiner Tiere. In der landwirtschaftlich intensiv genutzten Wiese siehst du deshalb fast nur Gräser. Dazu kommen etwa noch Löwenzahn und verschiedene Kleearten. Ausser einigen Weisslingen fehlen Schmetterlinge fast vollständig. Heuschrecken sind selten. Intensivwiesen werden bis sechsmal pro Jahr geschnitten. Die Häufigkeit der Schnitte bereitet vielen Pflanzen und Tieren Schwierigkeiten, weil zwischen zwei Schnitten zu wenig Zeit bleibt, um sich zu entwickeln und fortzupflanzen. Dies gilt besonders für die Wiesenbrüter unter den Vögeln (z.B. Feldlerche). Zwischen zwei Schnitten ist die Zeit zu kurz, um ein Nest zu bauen, Eier zu legen und die Jungen aufzuziehen. Darum ist die Feldlerche bei uns sehr selten geworden.
Auch die schönen Blumenwiesen müssen extensiv genutzt werden, wenn sie ihren Artenreichtum behalten sollen. Sie dürfen also nur wenig oder überhaupt nicht gedüngt werden. Pro Jahr werden sie höchstens ein- bis zweimal geschnitten. Der Ertrag an Gras ist gering. Dafür leben in solchen Wiesen viele Heuschrecken. Die Blumen werden von verschiedenen Schmetterlingen und anderen Insekten besucht. Die Wiesenbrüter unter den Vögeln haben genug Zeit, ihre Jungen aufzuziehen. Früher waren farbige Blumenwiesen auch im Kulturland weit verbreitet.
Zahlreiche Landwirte fördern heute wieder artenreiche Wiesen. Sie säen einen Teil ihres Kulturlandes mit einer Blumenmischung an und düngen dort nicht mehr. Für den entstehenden Ertragsausfall werden sie mit Direktzahlungen entschädigt.
Intensivwiese
Bildquelle: © Peter Wiprächtiger, Schötz
Extensivwiese
Bildquelle: © Peter Wiprächtiger, Schötz
Das Einzugsgebiet der Wigger reicht vom Napf bis zur Aare und umfasst eine Fläche von knapp 400 km2. Der Fluss mündet nach rund 41 km bei Aarburg (AG) in die Aare. Die wichtigsten Zuflüsse sind die Buchwigger und die Seewag bei Willisau, die Rot und die Ron bei Schötz, sowie die Luthern bei Nebikon. Bei Normalwasserstand fliessen in einer Sekunde 4 500 Liter die Wigger hinunter. Nach einem Gewitter kann diese Menge das zwanzig- bis dreissigfache betragen. Bei 150 000 Litern pro Sekunde wird es kritisch. Mehr kann die Wigger bei Schötz nicht aufnehmen und es kommt zu Überschwemmungen. So riss zum Beispiel das Hochwasser 1972 die Brücke bei Wissenhusen weg (Bild). Die Wigger verliess ihren Lauf und schuf einen neuen. Sie floss über das Land des heutigen Fussballplatzes in die Ron (Bild der Liegenschaft Lustenberger-Betschart)!
Bildquellen Überschwemmung 1972: © Mauriz Willimann, Schötz
Bildquellen Überschwemmungen Wauwilermoos 1972: © Peter Wiprächtiger, Schötz
Bildquelle Überschwemmung 1938: Fotograf unbekannt. Zur Verfügung gestellt von Mauriz Willimann, Schötz.
Im Mittelalter floss die Wigger kreuz und quer durch das heutige Wiggertal und änderte ständig ihren Lauf. Wenn du nach Nordosten schaust, siehst du entlang der Moräne einen Steilhang. Das ist ein ehemaliger Prallhang der Wigger, der beweist, dass der Fluss einmal entlang der Moräne floss und einen Teil davon wegschwemmte. Der heutige Wiggerlauf liegt mehr als 300 Meter davon weg! Bereits im 15. Jahrhundert wurde der natürliche Lauf des Flusses begradigt und ausgebaut, damit man die Umgebung landwirtschaftlich und gewerblich nutzen konnte. Das Ziel des Ausbaus war der Hochwasserschutz.
In den letzten Jahren haben sich die Ansprüche an ein Fliessgewässer erhöht. Die Verbauungen sollen nicht nur vor Hochwasser schützen. Es wird erwartet, dass auch die Natur und die Erholungsmöglichkeiten für die Menschen mitberücksichtigt werden. Die in den 70er Jahren durchgeführte Verbauung der Wigger entspricht heute nicht mehr den Schutzanforderungen bezüglich Hochwasserabfluss.
Ein naturfern verbautes Gewässer (steile Ufer, Dämme, …) schützt die Umgebung vor Überschwemmungen. Es kann aber seine Funktionen im Wasserhaushalt und als Lebensraum nur beschränkt erfüllen. Du hast unterwegs die kanalisierte Wigger gesehen. Böschungswinkel, Wassertiefe, Strömungsgeschwindigkeit, Wasserbreite: Alles ist überall gleich. Eine kleine Abwechslung bringen lediglich die Schwellen, die sich in regelmässigen Abständen folgen. Die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen sind überall mehr oder weniger gleich. Deshalb leben hier dieselben Tier- und Pflanzenarten. Die Artenvielfalt ist gering.
Ein naturnah verbautes Gewässer schützt die Umgebung vor Hochwasser und erfüllt zugleich wichtige Funktionen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Betrachte die naturnah verbaute Wigger. Keine Stelle gleicht der andern: Es gibt tiefe Kolke für die Fische, seichte Schotterbänke, grosse Steinbrocken, Stellen mit reissender Strömung, stille Buchten, bewachsene Flachufer (Gleithänge), steinige Steilufer (Prallhänge) usw. Unter den Tieren und Pflanzen gibt es zahlreiche Spezialisten, die nur unter ganz bestimmten Bedingungen leben können. So wirst du z.B. die Wasserasseln nur an ruhigeren Stellen finden. Im Gegensatz dazu benötigt z.B. die Steinfliegenlarve Stellen mit sauerstoffreichem, stark strömendem Wasser. An jeder Stelle leben andere Tier- und Pflanzenarten. Die Artenvielfalt ist in diesem Gewässerabschnitt besonders gross.
Auf der Karte unten siehst du, wann die verschiedenen Teilstrecken der Wigger in Schötz ausgebaut wurden.
In der Uferböschung der Wigger finden zahlreiche Insektenarten Unterschlupf und Nahrung. Ihre Zahl hängt von der Vielfalt der Kräuter, Bäume und Sträucher ab. Vielleicht erkennst du einige der folgenden Insekten:
Bei uns gibt es verschiedene Arten. Es sind die anspruchslosesten Schmetterlinge und deshalb überall zu finden. Ihre Eier legen sie an Kohl und ähnliche Arten. Die Raupen können in Kulturen und Gärten grossen Schaden anrichten.
Das Tagpfauenauge erkennst du leicht an den Augenzeichnungen. Dieser Schmetterling ist bei uns verbreitet. Die Raupe ist schwarz und weist feine weisse Punkte auf. Häufig findet man ganze Raupennester an Brennnesseln.
Auch vom sehr häufigen Kleinen Fuchs fallen grosse Raupennester in Brennnesseln auf. Die Raupe ist schwarz und hat gelbe Streifen. Der Kleine Fuchs überwintert als Falter und fliegt daher bereits an den ersten warmen Frühlingstagen.
Bei uns gibt es zwei Arten dieser schwarz-gelben Quelljungfer. Der Lebensraum dieser beiden Libellenarten sind Fliessgewässer, über denen sie sehr schnell fliegen. Sie ruhen aber auch immer wieder an Ästen aus und lassen sich dann ganz aus der Nähe betrachten. Ihre Eier wirft die Quelljungfer ins Flusswasser. Die sich daraus entwickelnden Larven leben dort ein bis mehrere Jahre. Eines Tages klettern sie an einer Pflanze aus dem Wasser, sprengen ihre Larvenhülle und fliegen als fertige Libelle davon.
Das Heupferd ist eine der grössten und auffälligsten Heuschreckenarten bei uns. Oft hört man dessen Gesang, bevor man es in der Vegetation entdeckt. Die zweite bei uns vorkommende Art hat kürzere Flügel.
Fallen dir bei einer Heuschrecke die verdickten Fühlerenden mit einer weissen Spitze auf, dann handelt es sich um eine Rote Keulenschrecke. Sie ist bei uns sehr häufig.
Sie baut ihre kleinen glockenförmigen Nester in der niedrigen Vegetation. Auf einer Seite sind sie offen. Feldwespen leben gerne an trockenen und sonnigen Stellen.
Bildquelle sämtlicher Insektenaufnahmen: © Max Renggli, Schötz
Bereits im Frühjahr sind nützliche Insekten in hoher Zahl in der Uferböschung vorhanden. Viele von ihnen machen in den benachbarten Feldern Jagd auf schädliche Pflanzenfresser. Florfliegen und Marienkäfer fressen grosse Mengen von Blattläusen. Schlupfwespen legen ihre Eier in Insektenlarven und fressen sie langsam auf. Allerdings entfernen sich diese Nützlinge nur bis zu einer gewissen Distanz von der schützenden Uferböschung. Wenn der Landwirt die Schädlinge überall ohne Gift unter Kontrolle halten will, muss er den Nützlingen an verschiedenen Orten günstige Bedingungen bieten. Er kann an verschiedenen Stellen beispielsweise Brachstreifen, Hecken oder Magerwiesen anlegen.
Bildquelle Florfliege und Schlupfwespe: Wikimedia
Bildquelle Marienkäfer: © Max Renggli, Schötz
In der Schweiz leben 14 Reptilienarten (Blindschleichen, Schlangen, Eidechsen, Schildkröten). Die vier Reptilienarten, die in der Uferböschung der Wigger vorkommen, sind auf der Tafel abgebildet.
Welche Lebensraumstrukturen sind für eine Reptilienpopulation notwendig, damit sie hier überleben kann?
Sonnenplätze
Als wechselwarme Tiere sind die Reptilien auf besonnte Stellen angewiesen. Wichtig sind Strukturen, die aus der Vegetation herausragen (Wurzelstöcke, Baumstämme, Stein- und Asthaufen, Holzbeigen, etc.).
Versteckplätze
Bei Gefahr müssen die Tiere schnell an einen sicheren Ort flüchten können. Mögliche Verstecke sind Mäuselöcher, flache Objekte wie Läden, Baumrinde, Blachen und ähnliches.
Nahrung
Eidechsen fressen Kleintiere aller Art, vor allem Insekten und Spinnen. Bei Blindschleichen sind es zusätzlich Schnecken, Regenwürmer und unbehaarte Raupen. Die Ringelnatter ernährt sich je nach Lebensraum von Amphibien, Mäusen oder Fischen. Alle diese Beutetiere müssen in einem Reptilienlebensraum in grosser Zahl vorhanden sein.
Winterquartiere
Die Reptilien suchen zur Überwinterung frostfreie Quartiere auf. Dafür kommen Mäusegänge, Steinhaufen und Mauerreste in Frage.
Eiablageplätze
Nur die Waldeidechse ist „lebendgebärend“. Ihre Eier entwickeln sich im Körper des Weibchens und nach dem Schlüpfen werden die Jungen geboren. Alle anderen Reptilienarten legen ihre Eier in Sand oder lockeres Material wie Kompost oder Laubhaufen ab. Wichtig ist, dass die Ablagestellen gut besonnt sind, damit die Eier genug Wärme bekommen. Reptilien bebrüten ihre Eier selber nicht.
Vernetzung
Der Abstand zum nächsten Reptilienstandort sollte höchstens 150 Meter betragen. Dies ermöglicht den notwendigen genetischen Austausch.
Bildquelle: © Heidi Jost, St. Erhard
Die Reptilien besiedeln auch Bahn- und Strassenböschungen sowie Sonnenhänge. In Mitteleuropa werden aber derartige Gebiete immer seltener. Gründe dafür sind:
In guten Reptilienbiotopen leben immer auch viele andere wärmeliebende Tierarten, vor allem Insekten.
Herausgeberin
Gemeinde Schötz
Projektleitung
Bühler Andreas, Alt-Gemeindepräsident Schötz
Burri Tamara, Gemeindeverwaltung Schötz
Meyer Jonas, Schötz
Wiprächtiger Peter, Schötz
Texte, Konzept, Beratung
Wiprächtiger Peter, Schötz
Amrein Philipp, Dienststelle Landwirtschaft und Wald, Sursee
Schluh Michael, Dienststelle Verkehr und Infrastruktur, Luzern
Gestaltung und Grafiken
Meyer Jonas, Schötz
Burri Tamara, Gemeindeverwaltung Schötz
Finanzielle Unterstützung
Einwohnergemeinde Schötz
Einwohnergemeinde Egolzwil
Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa), Sursee
Dank
Die Gemeinde Schötz dankt allen beteiligten Personen und Dienststellen herzlich für die wertvolle Unterstützung.
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